Statistisch erkrankt in Deutschland jede zehnte Frau an Brustkrebs. Mit jährlich rund 50.000 Neuerkrankungen ist es die mit Abstand häufigste weibliche Tumorerkrankung, Tendenz leider immer noch steigend. Doch dank qualitativ stark verbesserter Vorsorgeuntersuchungen kann die Brustkrebs-Sterblichkeit heute deutlich gesenkt werden.
Voraussetzung sind regelmäßige Mammographie-Untersuchungen durch ausgewiesene Spezialisten. Denn je früher der Brustkrebs erkannt wird, desto besser ist er heilbar.
Wer sollte sich untersuchen lassen?
Frauen ab dem 40. Lebensjahr sollten sich in Abständen von zwei Jahren regelmäßig untersuchen lassen. Liegen bestimmte Risikofaktoren vor, sind jährliche Mammographien empfehlenswert.
Das Brustkrebsrisiko ist erhöht bei:
- Frauen, deren Schwestern, Mütter oder Großmütter an Brustkrebs erkrankten
- Hormonellen Faktoren, die zu einer frühen ersten Regelblutung und spätem Einsetzen der Wechseljahre führen
- Übergewicht sowie hohem Fleisch- und Alkoholkonsum
- Raucherinnen
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
Untersuchungen mittels Kernspintomographie (MRT)
Eine Untersuchung der Brust im MRT ist kein Routineverfahren. Sie kann etwa nach einer Röntgen-Mammographie oder nach einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) mit unklaren Befunden sinnvoll sein. Beispielsweise können verdächtige Veränderungen in sehr dichtem Drüsengewebe deutlicher und sicherer als in der Röntgenuntersuchung aufgespürt werden. Deshalb führen wir in Einzelfällen zusätzlich eine Mamma-MRT im Kernspintomographen durch.
Neuere Studien empfehlen eine regelmäßige, ergänzende MRT bei Hochrisiko-Patientinnen. Auch bei Frauen mit Brustimplantaten ist diese Untersuchung die Methode der Wahl. Zuverlässige Ergebnisse liefert unser modernes offenes MRT (Panorama Open) mit einer Feldstärke von 1 Tesla.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Die Untersuchung findet in Bauchlage statt, wobei die Brüste in einer speziellen, schalenförmigen Unterlage bequem gelagert werden. Die Untersuchungszeit beträgt ca. 30 Minuten. Dabei sollten Sie möglichst bewegungslos liegen, damit es nicht zu Unschärfen bei den Aufnahmen kommt.
Für die Untersuchung wird Ihnen ein Kontrastmittel über einen Zugang in der Armbeuge oder im Handrücken injiziert. Das ist erforderlich, um gutartige bzw. bösartige Gewebeveränderungen voneinander zu unterscheiden. Die MRT-Mammographie sollte bei Frauen mit regelmäßiger Regelblutung in der ersten Zyklushälfte (ca. 4.-14. Zyklustag) durchgeführt werden.
Ergänzende Informationen
Wann ist eine Ultraschalluntersuchung der Brust sinnvoll?
Eine Ultraschalluntersuchung der Brust, die sogenannte Mammasonographie, kann wichtige diagnostische Zusatzinformationen liefern. Dabei wird die Brust mit Hochfrequenzschallköpfen schonend abgetastet. Diese strahlungsfreie Methode ist vor allem bei jüngeren Frauen mit dichtem Drüsengewebe sinnvoll. Insbesondere kann man hiermit solide oder flüssigkeitsgefüllte Knoten (sog. Zysten) gut unterscheiden. Bei einem Verdacht reicht sie zum sicheren Ausschluss einer Tumorerkrankung jedoch meist nicht aus. In der MRT-Akademie wird keine Mammasonographie angeboten.